Station 4: Tato, die Schmalbauchwespe

Hallo, schön, dich zu sehen! Ich bin Tato, die Schmalbauchwespe. Am liebsten bin ich in Gärten oder Parks unterwegs, wo es große Wiesen, viele Bäume und blühende Pflanzen gibt. Besonders wohl fühle ich mich dort, wo solitäre Bienen leben. Anders als Honigbienen, die Bienenvölker bilden, leben solitäre Bienen allein. Sie nutzen Hohlräume in totem Holz oder Pflanzenstängeln als Nester. Dort legen sie ihre Eier mit einem Fresspaket aus Pollen und Nektar in einzelnen Nistkammern ab. Die Kammern verschließen sie mit einer Mischung aus Erde, Nektar und Speichel.

Dann komme ich ins Spiel! Wir Schmalbauchwespen bauen keine eigenen Nester. Wie der Kuckuck im Vogelreich legen wir unsere Eier auch in fremde Nester. In meinem Fall sind das die Nester der Mauerbienen. Darum nennt man mich auch Kuckuckswespe. Hast du schon den dünnen, langen Legebohrer an meinem Hinterteil bemerkt? Damit bohre ich in die verschlossenen Nistkammern der Mauerbiene und lege dort meine Eier ab. Sobald meine Larven schlüpfen, fressen sie die Eier oder Larven der Mauerbiene und das Fresspaket, das dort für den Nachwuchs vorbereitet wurde.

Nachdem sich meine Larven satt gefressen haben, bauen sie einen Kokon und verpuppen sich. Abhängig von den Temperaturen dauert es 3 bis 4 Wochen, bis sie als erwachsene Wespen schlüpfen. Dann suchen sie selbst nach Pollen und Nektar und legen ihre Eier in den Nestern solitärer Bienen ab. Ich weiß, das klingt ganz schön gemein, aber nur so überleben wir und können unseren Nachwuchs versorgen.